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Theorie

DAS SUBJEKT UND DAS OBJEKT DER GEWALT
(Kommentar zum Artikel: Das Tabu der Gewalt/ SPIEGEL ONLINE vom 17.07.2017). Jakob Augstein zitiert Jan-Philipp Remtsma: „In der Mo-derne besteht das Vertrauen ins Ganze darin, dass dieses Ganze nicht ins Spiel gebracht wird.“ Dieser Satz stimmt und stimmt zugleich auch nicht: er stimmt, weil er das Bewusstsein des einen Teils der Bevölke-rung abbildet; er stimmt nicht, weil er es für den anderen nicht tut. Wer die Gesellschaft als Ganzes nicht ins Spiel bringen will, tut das, um den eigenen Teil zu schützen; wer die Gesellschaft dagegen als Ganzes ins Spiel bringt, ist mit dem eigenen Teil nicht zufrieden. Der Teil der Ge-sellschaft der mit dem Ganzen sich selbst schützen will, hat die Gewalt und tabuisiert jede Gewalt, die nicht die eigene ist. Der andere Teil aber, der die Gewalt weder hat noch definiert, macht den blinden Fleck sichtbar und bricht das Tabu. Die Frage nach Teil und Ganzem ist somit immer die Frage nach Subjekt und Objekt staatlicher Gewalt.

ANARCHIE UND PÄDAGOGIK
Anarchische Pädagogik ist Pädagogik ohne Struktur und Negativmodell von Pädagogik, weil Abwesenheit derselben.
Anarchistische Pädagogik ist Weg zum Ziel und Mittel zum Zweck; kann gelingen oder misslingen: im ersten Fall ist sie hierarchiefrei, im zweiten strukturlos und somit anarchische Pädagogik.
Pädagogische Anarchie schließlich ist entweder anarchische Pädagogik, oder, als Ziel gelungener anarchistischer Pädagogik, die zu verwirkli-chende Utopie struktureller Herrschaftsfreiheit im pädagogischen Handeln.

„Alles für die SchülerInnen, nichts für die Schule!“
Dieser Wahlspruch ist nichts anderes als eine auf links gewendete De-skription radikal falscher Verhältnisse in appellativer Absicht, inklusive nötiger Überbrückung des Abstandes zwischen Empirie und Ideal. „Al-les für die SchülerInnen, nichts für die Schule“ bedeutet vor allem, den Fokus von Schule weg von der Zukunft auf die Gegenwart zu legen – weil es lebenswerte Zukunft ohne lebenswerte Gegenwart nicht gibt.

WIDERSTAND UND GEWALT. ZUM G-20-GIPFEL 2017 IN HAM-BURG
Auch die sogenannte unpolitische Gewalt, wie sie am Rande des G-20-Gipfels auftrat, ist noch politisch. Die in letzter Zeit von Seiten der Poli-tik unternommenen Versuche, die Anwendung von Gewalt zu persona-lisieren, indem man sie anstatt auf gesellschaftliche Deklassierung auf individuelle Verhaltensabweichungen zurückführt, sind selbst politisch (Resilienzkapitalismus als neues politisches Narrativ).
Bereits ein flüchtiger Blick auf die Geschichte der gesellschaftlichen Emanzipationsbewegungen der letzten 100 Jahre aber zeigt, dass die-se ihre Ziele nur durch Verstöße gegen gesellschaftliche Normen, durch ungesetzliche Aktionen und Widerstand jeglicher Art erreichen konnten. Die jetzt von allen Seiten so gelobten friedlichen, weil braven Proteste wirken dagegen wie Begleitmusik zum brutalen Ernst des po-litischen Geschäfts. Darum gilt: wer heute sagt „das geht zu weit!“ könnte dies vielleicht gar nicht sagen, wenn nicht andere immer schon zu weit gegangen wären.

NACHHALTIGKEIT UND FEINDLICHE ÜBERNAHME
Der ökologische Begriff der Nachhaltigkeit, der ursprünglich nichts an-deres als konsequente Ressourcenschonung meinte, wird mittlerweile gerne primär ökonomistisch im Sinne nachhaltigen Wirtschaftswachs-tums verstanden, bei gleichzeitiger Relativierung des ökologischen „Aspekts“ (als nur einer der „Säulen der Nachhaltigkeit“); der Vertei-digung oder Umsetzung solch feindlicher Übernahmen widmet sich dann der nachkritische PoWi-Unterricht (Anselm Sommerfeld: Anar-cho-Pädagogik).

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Bild: Ausschnitt aus "Nietzsche-Bubbles" von B. Wirtz.

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Westendstraße 15
65195 Wiesbaden
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